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Rezension:Black and White: The Jazz Piano (Audio CD)

Dieses earBook wird alle Freunde des Jazz entzücken, denn es enthält nicht nur eine Fülle von Sachinformationen im Hinblick auf die Geschichte des Jazz und eine ebensolche Fülle von Fotos bekannter Jazzpianisten, sondern des Weiteren vier CDs mit exzellenten Stücken namhafter Künstler. Die Klangqualität ist bestens.

Auf der CD 1 hat man Gelegenheit sich des Blues und Boogie-Woogie zu erfreuen. Hier hört man Interpreten, wie Pete Johnson, Jimmy Yancey, Jabo Williams u.a.m.

Auf CD 2 "Nobility at the Keybord" haben mir die Stücke von Benny Goodman, Duke Ellington and his famous Orchestra und Teddy Wilson and his Trio am besten gefallen.

Meine Lieblings-CD ist CD3 "Small Group, Great Sounds". Der von mir geschätzte Nat King an his Trio sind ein Traum und das Dave Brubeck Quartett ebenfalls.

Derzeit höre ich CD4 "Funky kind of Blues" und bin hingerissen vom Miles Davis Sextet.

Im Buch erfährt man, dass die Wurzeln des Jazz bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Man nannte diese Musik Ragtime. Das war der unmittelbare Vorläufer zum Jazz. Schwarze Pianisten mit guter musikalischer Ausbildung schufen den Ragtime und stellten die wichtigsten Vertreter dar. Später dann wurde in der Mischung mit Blue Notes und dem Geist einer neuen Freiheit aus Piano-Rag der Piano Jazz. Dabei entstand der Blues in den ländlichen der Gegenden des tiefen Südens der USA, lange bevor Jazz gespielt wurde und wurde später in seiner typischen Form und seiner harmonischen Struktur zu einem wesentlichen Element in der Entwicklung des Jazz.

Man lernt Bessie Smith, Willie "The Lion" Smith und Pete Johnson näher kennen, der ein versierter Pianist und Innovator war und einen enormen Einfluss auf die Entwicklung des Jazz und auf andere Pianisten hatte. Der Blues allerdings wurde schon lange gespielt, bevor James P. Johnson und Jelly Roll Morton ihn mit anderen Elementen verschmolzen und einen neuen Sound schufen.

Man liest nicht nur von Ragtime und Blues, sondern auch von Boogie und der Generation von Pianisten, die für die Boogie-Woogie-Welle verantwortlich. Erst während des Revivals der dreißiger und vierziger Jahre war der Boogie-Woogie so populär, dass er keineswegs nur auf das Piano beschränkt blieb, sondern sogar Bandleader infizierte, (vgl.: S. 31).

Zur gleichen Zeit, als Pianisten wie James P. Johnsen die Beschränkungen des Ragtime überwandten und Fats Waller zu swingen begann, gab Earl Hines dem Pianospiel eine neue Richtung. Er entwickelte ein neues Konzept der Improvisation auf den 88 Tasten und wurde damit zum ersten großen Jazz-Pianisten, (vgl.: S.41). Über ihn erfährt man im Buch Näheres. Armstrong war damals der König einer aufregend neuen Art von swingendem Jazz und Hines sicherte sich den Ruf als einer der größten Stilisten dieser Musik.

Art Tatum bleibt nicht unerwähnt, der einen unbeirrbaren Sinn für Rhythmus und eine Begabung für extravagante Harmonisierungen hatte. Es ist unmöglich all die Künstler, die im Buch vorgestellt werden, hier kurz zu erwähnen. Duke Ellington und Teddy Wilson auf der CD2 treffen meinen Geschmack. Wilson war der wichtigste Pianist der Swing-Ära, wie man liest. Man erfährt Näheres zu dem Goodman-Orchester, auch zu Freddie Green und zu Ellington, der selten ein Solo spielte, wenn er mit seiner Band arbeitete. Das Klavier spielte er mit einem üppigen resonanten Ton und dirigierte und inspirierte seine Band, doch wenn einer seiner Musiker ein Solo spielte, hielt er oft still.

Über meinen Lieblingsjazzpianisten und Sänger Nat King Cole wird man sehr gut informiert. Er spielte einen eleganten, kreativen Swing und war vielen Zeitgenossen melodisch und harmonisch weit voraus. Bei allem überschattete Coles Erfolg als Sänger seine Bedeutung als Jazzpianist, das will ich nicht unerwähnt lassen.

Man liest weiter von Milt Jackson, dessen temperamentvolle Improvisationen mit plötzlichen Ausbrüchen schneller Phasen einen spannenden Gegensatz zu John Lewis`feinem und sparsamen Pianospiel bildeten, (vgl.: S.101). Ausführlich wird man mit Miles Davis vertraut gemacht und mit Lennie Tristano, der den Bebob zu überwimden suchte, erfährt auch, dass Tadd Dameron einer der talentiertesten Arrangeure der Bebob-Ära war und 1949 eine Band leitete, der Davis als Solist angehörte.

Die Texte sind in deutscher und englischer Sprache abgedruckt.

Das earBook empfehle ich gerne. Die Auswahl der Stücke ist überaus gelungen. Ich bin begeistert.

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